Viele Leistungen der Intensivpflege können heute auch im ambulanten Bereich erbracht werden. Die häusliche oder ambulante Intensivpflege ermöglicht schwerstkranken Menschen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause.
Bei der ambulanten Intensivpflegedienst werden schwerstpflegebedürftige Senioren und Seniorinnen im häuslichen Umfeld, also außerhalb einer Klinik versorgt. Ihre Betreuung findet durch erfahrene Pflegefachkräfte statt. Diese Form der Betreuung heißt der Intensivpflege auch häusliche oder außerklinische Intensivpflege. Es ist das Ziel der häuslichen Intensivpflege, den Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen und die Teilhabe am sozialen Leben zu erleichtern.
Der Anspruch auf ambulante Intensivpflege als spezielle Form der medizinischen Behandlungspflege ist im § 37 SGB V geregelt. Die ambulante Intensivpflege in Anspruch genommen zu werden, ist Voraussetzung eine Verordnung durch den Arzt.
Die Leistungen der außerklinische Intensivpflege sind für schwerstpflegebedürftige Menschen mit lebensbedrohlicher Erkrankung gedacht. Der gesundheitliche Zustand dieser Patienten erfordert eine Pflege und intensivpflegerische Überwachung rund um die Uhr, da jederzeit eine lebensbedrohliche Situation eintreten kann.
Intensivpflege zuhause kann in der Wohnung der Patienten geleistet werden, in einer Pflege-Wohngemeinschaft mit mehreren Pflegebedürftigen, in einer Einrichtung des betreuten Wohnens oder in einem Pflegeheim beziehungsweise Altenheim.
Ein Vorteil der Intensivpflege im eigenen Zuhause besteht darin, dass der Patient wieder bei seinen Angehörigen lebt und in den Familienalltag integriert wird. Dadurch kann seine allgemeine Lebensqualität deutlich verbessert werden.
Der pflegende Person bekommt im eigenen Zuhause grundsätzlich Individualbetreuung, das heißt dass eine Pflegekraft einen Patienten betreut.
Patienten in der ambulanten Intensivpflege müssen 24 Stunden am Tag betreut werden. Es handelt sich also um eine 24-Stunden-Pflege. Diese ist jedoch nicht zu verwechseln mit der kostengünstigen Betreuung durch Hilfskräfte, die häufig ebenfalls als 24-Stunden-Pflege beworben wird. Hierbei handelt es sich im Grunde um eine so genannte „Betreuung in häuslicher Gemeinschaft“.
Durch erfahrene Pflegefachkräfte erhält der Patient nicht nur höchste medizinische Sicherheit, sondern auch gleichzeitig die stabilisierende Atmosphäre des gewohnten Zuhauses. So gelingt erfolgreiche häusliche Intensivpflege.
Da für intensivpflegebedürftige Patienten jederzeit eine lebensbedrohliche Situation eintreten kann, benötigen diese in vielen Fällen eine ambulante Intensivpflege jede Zeit. Diese Leistung wird nicht von allen Pflegediensten angeboten.. Das für die ambulante Intensivpflege eingesetzte Personal muss nicht nur die Ausbildung zur examinierten Pflegekraft absolviert haben, sondern auch jährliche Fortbildungen vorweisen. Außerdem gibt es spezielle Zusatzqualifikationen für Fachpflegekräfte in der Intensivpflege. Das ist essenziell, da für diesen Bereich besonderes Fachwissen notwendig ist, um Situationen richtig einzuschätzen und schnell und gezielt zu reagieren, damit Gefahrensituationen jederzeit abgewendet werden können. Bei medizinischer Indikation wird die ambulante Intensivpflege vollständig von der Krankenkasse übernommen.
Da Pflegekräfte in der 24-Stunden -Pflege nicht über die notwendige Ausbildung verfügen, dürfen Sie die medizinischen Dienste der ambulanten Intensivpflege nicht übernehmen. Darunter fallen Aufgaben wie die Bedienung des Beatmungsgerätes, die Überwachung der Vitalwerte, die Verabreichung von Medikamenten und Infusionen oder die Wundversorgung. Dafür sind Fachkräfte mit den entsprechenden Aus- und Weiterbildungen erforderlich, wie die Intensivpflegekräfte der ambulanten Pflegedienste. Die 24-Stunden-Betreuung sorgt hingegen für eine wohnliche Atmosphäre und eine hingebungsvolle Pflege Ihres Angehörigen, worunter auch Dienstleistungen wie Körperpflege oder einfach das regelmäßige Reden mit den bettlägerigen Patienten fallen.
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